Die ehemalige Archidiakonats- und Stiftskirche mit den Abmessungen einer Klosterkirche geht wahrscheinlich auf eine karolingische Gründung zurück. Die Kirche ist nach dem heiligen Osdag benannt, einem burgundischen Herzog, der in einer Schlacht gegen die Normannen gefallen sein soll. Die ursprüngliche Holzkirche wurde 1175-90 durch eine kreuzförmige Pfeilerbasilika aus Backstein ersetzt. Der Turm aus Raseneisenstein wurde Ende des 15. Jahrhunderts angebaut.
Bei größeren Renovierungsarbeiten im 19. Jahrhundert wurden die beiden Seitenschiffe erneuert, eine Sakristei angebaut und der Eingang durch den Turm geöffnet. Die Kirche gilt als erster monumentaler Backsteinbau Nordwestdeutschlands. Der schwere quadratische Turm war zunächst nur vom Kirchenschiff aus durch weite Öffnungen zu begehen. Querhausflügel und Chorjoch sind leicht gestreckt und durchbrechen so die strengen Proportionen. Die Sandsteinkämpfer an den Pfeilern sind durch Palmetten und Schachbrettfriese hervorgehoben. Das Chorhaus ist mit großen Wandmalereien von 1421 geschmückt. Der schlichte Taufstein von 1512 ist mit Tieren und Pflanzen verziert. Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1695.
Die St.Osdag-Kirche beeindruckt nicht nur durch ihre Größe und den schön gestalteten Innenraum, sondern vor allem durch ihre hervorragende Akustik. So finden hier nicht nur Gottesdienste, sondern auch regelmäßige Konzerte statt. Auch die Orgel, die von der Firma Furtwängler und Söhne 1890 gebaut wurde, ist ein wertvolles und künstlerisch interessantes Instrument.
Die St.Osdag-Kirche ist täglich von 9.00-18.00 Uhr geöffnet; nach Vereinbarung finden auch Führungen statt. Bei einem Besuch in der Kirche können Sie einen kleinen Kirchenführer oder Postkarten mit Bildern des Bauwerkes erwerben.
Kontakt: Pfarramt Mandelsloh
St.Osdag-Str. 23, 31535 Mandelsloh
Tel. 05072-334