In unserer KG gibt es die Kirche (Bauernbarock mit Taufengel, Kanzelaltar, romantischer Orgel), Öffnungszeiten zurzeit leider nur Sonnabend 15.00 - 17.00 Uhr. Auf dem Kirchplatz sind uralte Grabsteine (älter als die Kirche) mit interessanten Inschriften ganzer Lebensläufe und Bibelstellen.
In Abbensen gibt es eine ganz schlicht kleine Kapelle. Sie ist erst 90 Jahre alt, aber die Kanzel ist aus dem 17. Jh., der Flügelaltar und der Taufstein sind gotisch. Besonders der Altar ist ein Traum. Kein Mensch weiß, wie er nach Abbensen geraten ist. Aber er ist auch der Grund, dass die Kapelle nicht offen sein kann, aus Versicherungsgründen (der ist nämlich mal geklaut worden und wie durch ein Wunder 10 Minuten vor Ausflug nach Amerika im Zuge einer Drogenrazzia von der Polizei entdeckt worden) Besichtigungen sind nach Vereinbarung mit der Küsterin Frau Zaum möglich (Tel. 05072/ 784390).
Auf der Grenze zwischen Abbensen und Helstorf ist ein CVJM-Heim mit einer bewusst christlichen Leitung. Es ist meist gut ausgebucht, besonders am Wochenende. Gruppen, die dort übernachten möchten, müssen sich sehr rechtzeitig melden (Tel. 05072/ 254). Etwa 2 km von Helstorf entfernt liegt die Reiterheide, ein Stück Naturschutzgebiet, das der Kirchen-gemeinde gehört. Dort findet jährlich der Gottesdienst an Himmelfahrt statt. Ein riesiges Kreuz steht aber ganzjährig dort und lädt ein zu einem Gebet. In der Nähe vom Gemeindehaus kann man bei einer Leine-Tour gut mit Paddelbooten anlegen. Wenn's nicht zu häufig ist, sind Übernachtungen im Gemeindehaus schon mal möglich (allerdings nicht für lau).
Die Kirche ist von März bis Oktober an den Sonnabenden von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Führungen können bestellt werden bei dem Kirchenvogt Volker Weber, Tel.: 05072 784724, der Kirchenschlüssel kann auch im Pfarramt Brückenstr. 3, Tel.: 05072/322 entliehen werden.
Besichtigungen der Johanniskapelle Abbensen sind mit der Küsterin Kirsten Zaum, Tel. 05072 784390 zu vereinbaren.
Die "Reiterheide" mit dem Kreuz erreicht man, wenn man von der Kirche aus in die Schmiedestr. geht. Diese Straße ganz durch ins Feld, bis man nach ca. 1 1/2 km. in einen Wald kommt. Nach ca. 200-300 m liegt auf der rechten Seite die kleine unter Naturschutz stehende Heidefläche. Auf dem Weg dorthin kommt man am Schmiedemuseum (Heimatmuseum, zu dem eine vollständig funktionstüchtige Schmiede gehört) vorbei, in dem die alte Kirchenuhr aufbewahrt wird. Führungen nach Absprache mit Herrn Hensel (Vorsitzender des Heimatvereins), Tel. 05072 1575.
Übernachtungsmöglichkeiten in unserer Gemeinde bietet das CVJM-Heim auf der Grenze zwischen Helstorf und Abbensen, Tel.: 05072 254; außerdem vermieten verschiedene Gemeindeglieder Fremdenzimmer oder Ferienwohnungen.
Die Kirche in Helstorf
Die jetzige Kirche ist im Jahr 1751 erbaut worden, weil die damalige Kirche zu klein geworden war. Diese Vorgängerkirche, deren Baujahr man nicht kennt, wurde 1750 abgerissen. Von ihr erhalten aber ist der hölzerne Turm. Die darin hängende Petrusglocke stammt aus dem Jahr 1489. Eine weitere Glocke von 1722, die Uhrglocke von 1718. Eine Glocke von 1650 wurde, da sie angeblich "unmelodiös" war, freiwillig im ersten Weltkrieg als Metallspende abgegeben. 1925 wurden dann zwei neue Glocken erworben und eingeweiht.
Im Anschluss an den Westturm entstand im 18. Jahrhundert eine Saalkirche mit sechsachsigem Langhaus. Der Innenraum ist mit einer Halbkreistonne überdeckt. Ringsum befinden sich Priecheneinbauten als Stützen. Der Chorraum ist durch die Altarwand abgetrennt. Hinter der Altarwand befand sich ehemals eine Sakristei bis der Alter bei der Renovierung in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zurückgesetzt wurde. Heute dient die Fläche hinter dem Altar als Arbeitsraum des Kirchenvogts (Küster).
Der Kanzelaltar (ebenfalls 1751) stammt aus der Werkstatt des Meister Ziesenis. Er hat einen eingeschossigen Aufbau mit korinthischer Säulenstellung, starke Verkröpfungen, einen Giebelaufsatz mit gebroche-nem Deckgesims und Vasenbekrönungen.
Das Altarbild stellt Jesus mit seinen Jüngern beim Abendmahl dar. Bemerkenswert ist der Hasenbraten auf dem Tisch, der sich jedoch auch in anderen Abendmahlsdarstellungen der Region (z.B. Hagen) findet.
Etwa im 13. Jahrhundert wurde in Helstorf eine romanische Hausteinkirche gebaut. Ihr Grundriss war etwas kleiner als der der heutigen Kirche. Aus dieser, vielleicht auch aus einer noch früheren Kirche stammt das romanische Taufbecken. Es diente lange Zeit auf dem Pfarrhof als Tränke und wurde bei der Kirchenrenovierung 1957 endgültig wieder unter den Taufengel gesetzt.
Dieser barocke Taufengel aus dem Baujahr 1751 hing ursprünglich in der Mitte des Chorraums und war mittels einer Mechanik absenkbar. In den Händen hielt er die Taufschale. Diese Taufschale, ebenfalls aus dem Jahre 1751, existiert noch, wird jetzt bei Taufen in den Aufsatz des Taufsteins gestellt.
Die romantische Orgel von 1864 stammt aus der Werkstatt des Orgelbauers Heider. Über eine Vorgänger-Orgel gibt es leider keine Aufzeichnungen.
Neuesten Datums (2004) ist der von einem Helstorfer gearbeitete Gebetsbaum vorn im Altarraum. Er bietet Gelegenheit, ein stilles Gebet zu verrichten und dazu eine Kerze anzuzünden. Gelegenheit dazu ist in und nach den Gottesdiensten, sowie zu den Öffnungszeiten in den Sommermonaten.
Ebenfalls zum Verweilen und zur Besinnung laden die alten Grabsteine ein, die auf dem alten Friedhof um die Kirche herum stehen und zum Teil am Heizungshäuschen angebracht sind. Sie stammen zum Teil noch aus dem Mittelalter und erzählen ganze Familiengeschichten.
Kapelle Abbensen
Im Jahre 1665 wurde die erste Kapelle in Abbensen als Fachwerkbau aufgestellt. Sie stand abseits von der Heerstraße auf einem von hohen Eichen beschatteten Platze zwischen den Hofstellen Klingemann und Hachmeister. Der Lehrer Richard Brandt konnte noch zwei Fotos der alten Kapelle der Gemeinde zur Verfügung stellen. 1901 wurde die Kapelle für baufällig erklärt. Am 28. September 1911 wurde der Grundstein zu der neuen Kapelle gelegt und am Johannistage des Jahres 1912 wurde die neue Kapelle geweiht, daher wird sie von der Gemeinde Johanniskapelle genannt. In die neue Kapelle wurden der Altarschrank, die Kanzel die die Jahreszahl 1684 trägt, der gotische Taufstein und die Glocke übernommen.
Der Altarschrank aus der Zeit zwischen 1450 und 1500 stand schon in der alten Kapelle. Er war sehr verwahrlost und wurde von dem Restaurator Schiele in Hannover ergänzt und renoviert. Drei Figuren fehlten damals, diese hat er nachgefügt und die alte Malerei wieder hergestellt.
Das Mittelteil zeigt die Kreuzigung Christi mit den Figuren der Maria und des Apostels Johannes und zwei Figuren, deren Bedeutung nicht klar ist, vielleicht Antonius und Jacobus. Die 12 Figuren auf den Seitenflügeln können nicht alle benannt werden unter ihnen sind die Apostel Petrus, Paulus und Johannes sowie Christopherus, St. Anna mit dem Kinde, St. Elisabeth, St. Barbara und Augustinus.
1974 sorgte dieses Kunstwerk für Aufregung in Abbensen. Am 23. Oktober wurde der Diebstahl des Altars entdeckt. Man hatte wenig Hoffnung, dieses wertvolle Stück wiederzubekommen. Doch einige Wochen später, Mitte Dezember, half der berühmte “Kommissar Zufall”. Anlässlich einer Bombendrohung auf dem Düsseldorfer Flughafen wurden zahlreiche Frachtkisten durchsucht. Statt der gesuchten Bombe trat der Altar aus Abbensen zu Tage.
Der Taufstein, der aus der alten Kapelle stammt bekam 1972 eine Taufschale. Die Kosten betrugen 1.800 DM. Sie stammt von dem Künstler Siegfried Steege aus Schwarmstedt und besteht aus zwei Teilen: dem Einsatz und dem Deckel. Als Material hat der Künstler verschiedene Buntmetalle verwendet; er hat sie geschmolzen und in einer Ätztechnik bearbeitet. Die Taufschale zeigt das Kreuz in zwei breiten Bändern. Die Mitte des Kreuzes bildet ein Quadrat, in dem das “Auge Gottes”, das Symbol für die Trinität, angedeutet ist. Das soll wohl auf die Anwesenheit des dreieinigen Gottes im Sakrament der Taufe hinweisen. Die vier Kreuzesbalken umgibt kreisförmig eine feine Dornenkrone. Damit will der Künstler auf das Kreuzesgeschehen am Karfreitag hinweisen. Im Deckel der Taufschale taucht das Motiv des Kreuzes wieder auf. Hier aber sind die Linien nicht mehr streng, sondern beginnen sich aufzulösen, weil hinter dem Kreuz und durch das Kreuz hindurch die Sonne durchbricht. Die verschiedenen Farben des Materials unterstreichen diese Aussage: das Licht des ersten Auferstehungstages ist angebrochen.
Wer nun beide Teile der Taufschale zusammensieht, erkennt die Glaubensaussage, der der Künstler Gestalt verliehen hat. Die Taufe bildet das Geschehen von Karfreitag und Ostern ab. Sicherlich hat da das Wort des Apostels Paulus im Römerbrief 6, 3-5 Pate gestanden:
“Oder wisset ihr nicht, dass alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinem Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir in ihn eingepflanzt sind zu gleichem Tode, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.”
Die kleine Kapelle
(Zum 90. Geburtstag der Abbenser Johannis-Kapelle wurde uns von dem ebenfalls 90-jährigen Gemeindeglied Emanuel Sackmann dieses Gedicht (handschriftlich) übereignet.)
- Ich weiß eine kleinen Kapelle, da weidet mein Herz so gern.
Da sing ich mit meinen Geschwistern Loblieder zum Lobe des Herrn.
O Pilger, komm mit zur Kapelle, bald weilst du gewiss hier auch gern.
Da findest du liebe Geschwister, komm, singe zum Preise des Herrn. - Wer kennt diese liebe Kapelle, wohin mein Verlangen stets geht?
Da glühen in Andacht die Herzen im brünstigen heißen Gebet.
O Pilger, komm mit zur Kapelle, wohin unser Sehnen stets geht.
Dann glüht auch in Andacht dein Herze, komm, stimme mit ein in's Gebet. - O Pilger, du kennst die Kapelle, sie stehet an friedlichem Ort.
Da höret man heilige Zeugen verkünden das lautere Wort.
O Pilger, komm mit zur Kapelle. Du kennst ja den friedlichen Ort.
O höre die heiligen Zeugen, komm hör' das lebendige Wort. - Lieb Kirchlein, du Vorhof des Himmels, in dir fand mein Herz Gottes Haus.
An meines Heilandes Herzen ruh ewig im Frieden ich aus.
O Pilger, komm mit zur Kapelle, dann findest auch du Gottes Haus.
Wirf dich an Jesus' Herze, ruh ewig in Frieden hier aus.