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Der Faden nach oben - 16.10.2021

Peng – oh Schreck – ich bin fest – igitt, wie klebrig! Große Augen starren mich entsetzt an. Was ist passiert? Nichts ahnend ging ich zum Garagentor und geriet mit dem Kopf in ein, wie mir schien, riesiges Spinnennetz, das wohl gerade erst entstanden war. Unten in der Ecke kauerte die Urheberin, die erschrocken geflohen war: Keine Beute – alle Mühe umsonst – kaputt! Fast hätte ich mich entschuldigt, aber meine Stirn klebte so eklig. Befreit – sah ich das Wunderwerk in Fetzen herab hängen. Es muss prächtig gewesen sein. Wie oft bestaune  ich die kunstvollen Netze rings ums Haus und an manchen Pflanzen und Bäumen, besonders, wenn sie in der Sonne glitzern. Sie, die als Sinnbild für Geduld und Beharrlichkeit gilt, saß noch immer an ihrem Platz. Übrigens ist sie ein Raubtier – aber nützlich durch ihr Jagen und Verzehren von Ungeziefer. Diese Spinne erinnerte mich spontan an eine für mich berührende Geschichte, in der es um eine ungewöhnliche Verbindung zu Gott ging:

An einem schönen Frühlingstag krabbelte eine Spinne auf einen Apfelbaum und hielt guter Dinge  plötzlich auf einem hohen Ast an. Sie begann, sich an einem langen, hauchdünnen Faden herabzulassen. Er war klebrig und hielt sie beim Heruntergleiten fest. Auf halber Höhe, zwischen Zweigen und Blättern, fand sie eine günstige Stelle zum Netz-Bau. Emsig war sie am Werk, hin und her und ihre 8 Füße immer in Bewegung. Es war ein prächtiges Netz geworden, eng und fest gesponnen, getragen und gehalten durch den Faden von oben. Hungrig wartete sie und setzte sich in die Mitte. Täglich verfingen sich kleine Käfer, Läuse, Mücken, Falter und Fliegen im Netz. Ein wunderbarer Sommer mit reicher Beute verging. Eines Tages, im Herbst, geschah es: Sie lief unruhig im Netz umher und prüfte, ob noch alles hielt oder ob geflickt werden musste. Dabei stieß sie am äußersten Ende auf einen seltsamen Faden, der von oben kam. „Komisch“ dachte die Spinne. Dieser Faden führt zu keinem Zweig, der ist doch unnütz und stört. Inzwischen hatte sie vergessen, dass sie selbst an diesem Faden herunter geglitten war und dass ihr ganzes prächtiges Netz an ihm hing. Schlecht gelaunt sagte sie „Weg mit dir, du dummer Faden“ und biss ihn durch. Blitzschnell riss das Netz ab und begrub sie darunter, eng versponnen. Alles vorbei - oder wieder Hoffnung? – Neu-Beginn? Mir gefiel an der Geschichte, dass wir sie, auf uns Menschen übertragen, als ein Symbol für die schützende Verbindung zu und mit Gott  betrachten können. Dieser seidene Faden nach oben  trägt und hält uns, wir brauchen ihn unbedingt, besonders, wenn unser Netz viele kleine Flickstellen und Löcher hat. Er hängt für uns bereit, auch, wenn wir ihn in manchen Lebensabschnitten vergessen, aus den Augen verlieren und die Orientierung vorübergehend nicht mehr haben. Gott ist für uns da und gibt Halt und Kraft und Zuversicht. Glauben heißt, mit unserem Schöpfer -da oben- in Verbindung zu bleiben! Lasst uns das bloß nicht vergessen!

Ursula Wiebe, Schloß Ricklingen

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