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Wochenandacht

Auf dieser Seite sammeln wir die wöchentlichen Andachten im Wunstorfer Stadtanzeiger. Sie sind auch bei Radio Leinehertz zu hören.

Wenn Sie im unteren Durchlauf die Maus auf eine Andacht führen, bleibt der Durchlauf stehen und Sie können in Ruhe lesen oder über die Überschrift direkt auf die Andacht gehen.

Wochenandachten 2023

In der Ruhe liegt die Kraft - 25.3.2023

Wenn ich morgens durch die Feldmark gehe, kommen mir gefühlt ganze Heerscharen an Hunden samt ihren Besitzern entgegen. Und dann denke ich mir, warum binden sich Menschen an Hunde und umgekehrt? Auf der einen Seite habe ich einen fraglosen und treuen Gefährten, der mir wohl über so manche Einsamkeit hinweghilft. Da ist ein Wesen, um das ich mich kümmern kann. Klar hat es seine Bedürfnisse, doch es geht auch mit an die Frische Luft, wenn dem Rest der Familie gerade nicht so danach ist. Und manchmal bin ich sogar dazu gezwungen meinen inneren Schweinhund zu überwinden.

Doch, warum verstehen sich Frauchen oder Herrchen so gut mit ihrem Hund? Ein Grund ist: Sie spielen gerne – beide. Von Kind an tun wir das. Es ist uns angeboren. Wir toben und tollen, raufen uns mit den Geschwistern oder Freunden oder eben mit dem Hund. Sogar richtige Kunstformen des Spiels haben sich entwickelt. Denken Sie an das Fingerhakeln oder das Armdrücken.

Ja, einmal richtig Stärke zeigen; dem Gegenüber darauf hinweisen, wo der Hammer hängt. Bei Kindern oft, bis einer schreit. Und bei uns Erwachsenen? Wir wenden das im Spiel erlernte in der Praxis an. Nur leider nicht immer zum Guten. Wie oft werden Worte laut wie: Na warte, dem werde ich es zweigen. Ganze Stammtischrunden werden so belebt. Dann; es sollte nur ein Spiel sein, Fußball, doch aus dem Erlernten wird Ernst. Stadien werden demoliert, Autos angezündet, die Unversehrtheit des Gegenüber spielt plötzlich keine Rolle mehr. Autsch – bis einer Schreit, und das ist gewiss. Wie war das noch mit dem Armdrücken und der Stärke?

Im Buch der Sprüche heißt es: Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte einnimmt. – Eine Anregung, mal ein guter Verlierer zu sein. Auch das übt das Spielen. Und wenn wir Kraft und Wut nicht von allein loswerden, wie wäre es mit einem Spaziergang? Oder damit, selbst einmal den Ball zu kicken. Da ist gewiss jemand, der sich darüber freut. Nicht nur der Hund.

Holger Kipp, Prädikant im Kirchenkreis

Medienfasten für Anfänger - 18.3.2023

Haben sie schon mal zusammengezählt, wie viele Stunden am Tag sie in den verschiedenen Medien unterwegs sind? Damit ist natürlich nur die private Nutzung gemeint. Im Schnitt sind es 3,5 Stunden Fernsehen und 1,5 Stunden Internetnutzung.

Bei dieser Mediennutzung wird es viele Sendungen geben, in denen Nachrichten aufgenommen werden. Davon sind die meisten Nachrichten negativ: Ukrainekrieg, Klimawandel usw. . Es ist wichtig, informiert zu sein und es ist wichtig mit anderen zu kommunizieren- Aber: Reicht da nicht auch eine kürzere Zeit aus? Muss es noch eine weitere Talkshow sei, in der bekannte Informationen diskutiert werden? Oder reicht nicht auch eine ausführliche Nachrichtensendung im Radio?

Insgesamt kann ein hoher Medienkonsum negative Begleiterscheinungen zeigen, sie kann uns schaden, nervös und depressiv machen.

Im Verlauf des Kirchenjahres haben wir von Aschermittwoch bis Ostern die Fastenzeit, die von vielen Menschen zum Anlass genommen wird, bewusst auf etwas zu verzichten.

Versuchen sie es doch mal mit einem Medienfasten zu starten. Verkürzen sie die Zeit der Mediennutzung. Ich habe es mir z.B. angewöhnt, häufig nur die Nachrichtensendungen im Radio anzuhören statt sie im Fernsehen zu sehen- und Talkshows sind bei mir gestrichen.

Passen sie auf ihre Seele auf. Sie muss geschützt werden, sonst nehmen wir Schaden an der Seele! Gott weiß , wie empfindlich unsere Seele ist. In der Bibel gibt es viele Stellen, wo es Gott darum geht, unsere Seele zu stärken. Eine davon steht im Psalm 23 Vers 3. Dort heißt es: Gott stärkt und erfrischt meine Seele. Gottes Nähe möchte uns die Zuversicht und Hoffnung geben, die wir brauchen, um in der Welt auch die Dinge zu sehen, die wir verändern können, wo wir verantwortlich sind, anstatt nur auf das zu schauen, was wir nicht verändern können.

Und was können sie mit der eingesparten Zeit machen? Sie könnten z.B ein Buch der Bibel mal ganz durchlesen, das Johannes-Evangelium wäre ein guter Start. Das Lesen dieses Bibelteiles dauert etwa 2 Stunden. Am besten geht das mit einer modernen Bibelübersetzung, z.B. mit der Basisbibel der Deutschen Bibelgesellschaft(zu finden unter www.die-bibel.de). Das Lesen dauert etwas mehr als 2 Stunden, weniger als ein Fernsehabend. Ob sie da vielleicht mehr Gewinn davon haben als vom x-ten Krimi im Fernsehen? - Probieren sie es aus!

Wilfried Dreyer

 

Auf dem Weg ins Reich Gottes - 11.3.2023

Gestern war gestern. Gestern ist vorbei und kommt nicht wieder. Ich hoffe, dass Dein gestern gut war. Denn was vorbei ist, das kann man nicht mehr ändern. Man kann nichts dazutun. Und nichts wegnehmen. Gestern ist Vergangenheit.

Gestern haben wir Erfahrungen gemacht. Dinge erlebt. Diese Geschehnisse sind geschehen. Die Worte sind gesagt. Die Erlebnisse erlebt. Sie kommen so nicht wieder. Sie waren.

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lk 9,62) So lautet der Vers für die kommende Woche.

Hinter Dir liegt die vergangene Zeit – wie ein Acker, den Du bestellt hast.

Also geht Dein Blick nach vorne. Was wird morgen sein? Morgen kommt noch. Ist noch nicht. Liegt in der ungewissen Zukunft. Wie genau Dein Morgen sein wird – das weißt Du jetzt noch nicht.

Wir bewegen uns dazwischen. Zwischen gestern und morgen. Im Heute. Nur heute ist tatsächlich.

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Ich habe übers Pflügen gelesen:

Der Erfolg des Pflügens hängt vom richtigen Zeitpunkt, von der richtigen Tiefe und auch von der Witterung ab.

Jetzt ist der Zeitpunkt um sich auf den Grund und Boden unter Dir zu besinnen. Jetzt und hier, wo Du gerade stehst.

Gestern – da liegt sicherlich einiges, was gewachsen ist. Was Du umgesetzt haben, und was Frucht getragen hat. Vielleicht macht das ein oder andere auch wehmütig – weil die Frucht, die es gebracht hat, schon wieder geerntet und vergangen ist. Anderes macht stolz und froh. An dem Acker hinter Dir kannst Du sehen, was Du alles geschafft hast. Aber: Nur Rückschau – das geht nicht. Das raubt dem Moment zu viel Aufmerksamkeit.

Vor Dir liegt noch viel unbebautes Land. Wie wird der Boden dort sein? Und hält das Wetter, um weiterzupflügen? Auch dieser Gedanke bringt aktuell nichts. Denn es kommt doch darauf an, wie es gerade ist.

Heute ist heute. Und so wünsche ich Dir, dass Du wach wahrnimmst wo Du gerade stehst. Auf dem Acker Deines Lebens.

Und auf dem Weg ins Reich Gottes.

Franziska Oberheide, Corvinus

Erinnere Dich! - 4.3.2023

Neulich hatte ich Appetit auf Tomatensuppe. Nein,nicht die,aus der Tüte. Ich hatte den Geschmack von OMAS Tomatensuppe auf der Zunge. Ich erinnerte mich an den Duft, der durchs Haus zog und der Mühe, die sich Oma um die Familie gab. An die gerechte Aufteilung der frischen Erdbeeren und ihre nach Lorbeer duftenden Soßen. Ich erinnerte an die liebevolle Fürsorge des Opas, der die Stelle des Familienoberhauptes übernehmen musste. Ich erinnerte an Familienzeit mit den Eltern, die tatsächlich nur Sonntags–aber dann richtig–Zeit für uns hatten. Ich erinnere an die Geschichte unseres Lehrers Armin Mandel über den kleinen Kobold „Semmelknödel“, der bei ihm zuhaus die Welt in Unordnung brachte. Mein Herz hüpft heute noch, wenn ich an den versteckten-von mir aber schon entdeckten-Hasen erinnere, der an Ostern mein Kinderherz erfreuen sollte. Genauso lebhaft erinnere ich an das morgendliche Abholritual meiner Schulfreundin (kath.), die von ihrer Mutter mit einem Kreuz auf der Stirn gesegnet wurde. Ich spüre in meiner Erinnerung bis heute den Stich im Herzen, weil dieses Kreuz mir (ev.) morgens nicht gegeben wurde. Erinnerungen, sie sind die Fußabdrücke am Strand unseres Lebens, keiner kann sie uns nehmen. Selbst die schlimmste Krankheit bewahrt in irgendeiner Gedankenecke noch ein kleines Stück Erinnerung. Die gilt es kostbar zu pflegen. Sich an schöne Momente zu erinnern, hilft dabei, in schweren Zeiten nicht den Mut zu verlieren. Probieren Sie das einmal aus. Die Erinnerung an die Kindheit oder bedeutende Ereignisse steht oft ein Leben lang im Herzen. Sprüche zu  diesem Thema gibt es zahlreich: „Genieße den Tag, denn die Momente von heute sind die Erinnerungen von morgen“. „Die schönsten Erinnerungen sind die, die einem ein Lächeln auf die Lippen zaubern“. „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“. Am Sonntag Reminizere begleitet Psalm 25 die christliche Liturgie. „Gedenke deiner Barmherzigkeit, Herr, und deiner Gnade, die seit Anbeginn besteht! Also: Mensch, Erinnere Dich“: an Gott, unseren Herrn, der uns das Leben geschenkt hat, obwohl Menschen auch das anzweifeln. Die Aufforderung, „Erinnere Dich“, gilt den Christenmenschen, die ihre Erfahrung mit Gott gemacht haben und denen, die sie noch machen wollen. Generationen von Menschen haben einen freundlichen Gott erlebt, haben zumindest von ihm gehört, erinnern sich auch an die ein oder andere Bewahrung im eigenen Leben. Gottes Freundlichkeit, sein Schutz und Beistand,  lässt sich spüren, wenn wir es zulassen. Sie hilft durch das Leben mit all den Steinen, die auf dem Weg liegen, sie hilft darüber hinweg zu hopsen oder auch mal um Kraft zu bitten, dass der Stein an die Seite rollt. Für uns ALLE gilt: Erinnere Dich. An das Gute UND an das Schlechte im Leben. Erinnere Dich, wie Du es er-/getragen hast. Erinnere Dich, Deines Lebens und Deines Glaubens. Und dann…. Sei demütig …..und dankbar.

Frauke Harland-Ahlborn (Prädikantin in der Stifts-KG + im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf)

Keine schönen Gedanken! - 25.2.2023

Vor wenigen Wochen hat uns hier im Ort ein Gewaltverbrechen bis auf´s Mark erschüttert – für die Betroffenen ein Gang durch die Hölle. Ich mag mir jetzt gar nicht vorstellen, wie es Ukrainern ergeht, die das nicht nur einmalig sondern nun schon 366 Tage erleben: Täglich 24 Stunden lang wird gemordet, Leben ausgelöscht und Lebensgrundlage zerstört. Unerträglich!!! Und selbstredend: Unerträglich, dass ausgerechnet die Täternation (die unentwegt auf den Nachbarn einschlägt) sogar noch mit Vetorecht im UN-Sicherheitsrat sitzt. Da wird der Bock zum Gärtner! Ein Blick über den Zaun auch in andere Ecken der Welt ist allerdings ernüchternd: So viele, viele Menschen, die in kriegerischen Konflikten, Bürgerkriegen oder in Diktaturen Ähnliches erlitten haben/noch erleiden.

Das vor Augen lässt es mich zunächst einmal nur staunen, wie unverschämt gut es uns geht: Fast 78 Jahre Schweigen der Waffen! So eine lange Friedensphase hat es bei uns noch nie gegeben. Das scheinbar Selbstverständliche ist in Wahrheit gar nicht selbstverständlich. Und es ist deshalb allemal Grund, zutiefst dankbar zu sein, und jede Form aufkeimender Gewalt in Gedankengut, Wort oder Tat zu ächten. Wieder weg von uns hin zu den Ukrainern: Mit großen frommen Worten tue ich mich schwer. Aber mich selbst beeindruckt tief, wie fromme Juden in Zeiten schlimmster Verfolgung (bis hin im unvergleichlichen Holocaust) ihren Glauben an den lebendigen Gott nicht aufgaben, wohl mit Gott hadernd und ins Gericht gehend, aber dennoch auf Gott vertrauend und daraus Kräfte ziehend. Der jüd. Theologe P. Lapide schreibt über diesen biblischen Glauben: Es ist kein „Aber-Glaube“ vielmehr ein „Aber-dennoch-Glaube“ für den es ein Pseudo-Realismus ist, alle Begebenheiten – auch die traurigsten – als endgültig und unveränderlich zu akzeptieren.

Das wünsche vor allen den Mitmenschen drüben in ihrem tägl. Überleben aber auch uns, dass die Kraft, die dem bibl. Glauben innewohnt sich im Leben entfaltet.                      

Pastor CC Möller, St. Johannes Wunstorf

Liebe ist in der Luft - 18.2.2023

Haben Sie daran gedacht? Am Dienstag war Valentinstag. DER Tag für Verliebte. Frauen haben Sie auch an ihren Partner gedacht? Haben Sie vielleicht auch an die Singles gedacht? Der Tag wurde nicht nur für uns Frauen gemacht. Seinen Ursprung hat er im Jahre 496. Da wurde er von Papst Gelasius für die ganze Kirche eingeführt. Namensgeber war der heilige Valentin aus Rom. Der traute Liebespaare nach christlichem Ritus. Er soll der Legende nach den Brautpaaren aus seinem Garten nach der Trauung Blumen geschenkt haben. Darum soll es heute noch so sein. Allerdings ist er seit 1969 aus dem römischen Generalkalender gestrichen. Vielleicht hat zur Zeit Valentins das eine oder andere Paar auch seinen Trauspruch im 1. Kor. 13, 13 gefunden: „Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei. Doch am größten von ihnen ist die Liebe“. Paulus schreibt den Korinthern, dass Nichts zählt ohne die Liebe. Wir können reden wie Propheten, alle Geheimnisse kennen und Wissend sein. Ohne Liebe zählt all das nicht. Alles wäre nur ein Teil dessen, was Liebe vermag. Die Liebe erträgt und glaubt alles. Viele sind in ihrer Partnerschaft gefangen und kommen nicht raus. Haben keinen Mut einen Schlussstrich zu ziehen oder zumindest psychologische oder seelsorgerliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie erdulden jedwede Gewalt. Einer Studie zur Folge aus 2004 ergab, dass darunter auch viele Männer Gewalt erfahren. Das allerdings nicht nur in der Ehe. Auch im gesellschaftlichen Leben erfahren Menschen Gewalt. Es muss dabei nicht einmal die körperliche sein. Menschen werden z.B. im Internet auf subtile Art und Weise gemobbt. Dabei sagt Paulus, dass die Liebe nicht unverschämt ist. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht. Sie freut sich aber, wenn die Wahrheit siegt. Wir sollten viel mehr miteinander reden, so kann manches aus der Welt geschafft werden. Denn mit Liebe im Gepäck klappt so einiges.

Susanne Bannert, Prädikantin im Kirchenkreis

Licht am Ende des Tunnels - 11.2.2023

Kennen Sie das auch? Sie fahren mit dem Zug oder dem Auto durch einen Tunnel. Das ist faszinierend und trotzdem auch beängstigend und auch einengend, vor allem, wenn es ein längerer Tunnel ist. Für mich ist das in Hamburg bei der Fahrt durch den Elbtunnel immer wieder spannend. Festzustellen, wie lang er ist. An der Tunnelwand zu erkennen, wo der tiefste Punkt ist, ab dem es wieder bergauf geht. Vielleicht auch kurz daran zu denken, welche Lasten sich gerade über einem befinden, wie viel Wasser der Elbe und welche großen und kleinen Schiffe gerade über mir fahren. Obwohl, vielleicht denke ich lieber doch nicht so genau darüber nach, welche großen Gewichte auf den dicken Wänden des Tunnels liegen.

Aber ich vertraue auf die Menschen, die den Tunnel geplant, berechnet und hoffentlich auch gut gebaut haben. Ich vertraue auf die Menschen, die durch ihre Kontrolle einen sicheren Betrieb ermöglichen. Das tue ich, ohne sie zu kennen, ohne zu wissen, wie gewissenhaft sie ihre Arbeit ausführen oder wie ernst sie ihren Job nehmen.

Und dann ist da noch jemand dem ich noch mehr vertraue. Der das geschaffen hat was „darüber“ ist. Der einen guten Plan und einen guten Blick auf alles hat. Der nicht einfach nur „Wartungsarbeiten“ macht, sondern der mich sieht. Der mich ansieht, der weiß, wer ich bin und was mich bewegt. Der meine persönlichen „dunklen Tunnel“, meine Unsicherheiten kennt und mir ein Licht am Ende des Tunnels schenkt. Gott, der mich auf meinen Wegen begleitet und auch an meiner Seite bleibt, wenn das Licht am Ende des Tunnels erreicht ist.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie auch immer wieder ein Licht am Ende eines Tunnels entdecken können!

Tanja Giesecke, Diakonin in der Stifts-Kirchengemeinde Wunstorf

Angst vor den Schwächeren 4.2.2023

Einer der für mich prägendsten Sätze der Bibel ist: Fürchtet euch nicht!

Furcht hat zwei Seiten: Die eine führt zu Lähmung, die andere zu Ungerechtigkeit. Wir sehen es in der Gesellschaft immer wieder, dass Menschen aus Furcht menschenverachtende Dinge sagen und manchmal auch tun: Sie treten nach unten gegen Schwächere, wenn sie sich selbst bedroht fühlen. Dabei vergessen sie, dass die Ungerechtigkeit nicht von denen ausgeht, denen es noch schlechter geht als ihnen selbst. Dies zeigt sich immer wieder in den verschiedenen „-Ismen“, wie beispielweise Rassismus, Klassismus (Vorurteile oder Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft oder der sozialen Position), Sexismus und vielen mehr. Jeder einzige dieser „-Ismen“ ist als eine Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu verurteilen. Beobachten und reflektieren Sie einmal, wie diese Ihnen im Alltag begegnen – sowohl gegen Sie gerichtet als auch von Ihnen selbst ausgehend. Sie werden fündig.

Die Furcht kann eine Erklärung sein, aber nie eine Entschuldigung. Sie ist keine Entschuldigung für Beleidigungen und Attacken von Männern gegen Frauen und queere Menschen, nur weil sie sich fürchten, dass ihre Männlichkeit infrage gestellt werden könnte. Sie ist keine Entschuldigung für die systematische Benachteiligung von Kindern aus armen Familien, weil angeblich jeder Mensch seines (oder ihres) eigenen Glückes Schmieds ist. Und sie kann, darf und wird niemals eine Entschuldigung für Rassismus sein. Dabei ist egal, ob er sich plump in rechten Parolen oder implizit in Fragen „missglückter Integration“ oder des menschenverachtenden Wortes „Asyltourismus“ äußert. Furcht vor einem Arbeitsplatz- oder Statusverlust ist keine Entschuldigung.

Gleichzeitig fürchten wir uns davor, uns selbst einzugestehen, dass wir in einer rassistischen, klassistischen, sexistischen – kurz in einer zutiefst ungerechten – Gesellschaft leben, von der wir ein Teil sind. Und somit auch einen Teil der Schuld tragen.

Furcht ist keine gute Ratgeberin. Das wussten auch die Engel. Vielleicht sollten wir anfangen, danach zu handeln.

Jörg Mecke, Prädikant im Kirchenkreis

Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an - 28.1.2023

So schreibt es der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer im zwölften Kapitel. Nun könnten wir meinen: Ja, ja, Kirche war schon immer etwas konservativ und rückwärtsgerichtet. Jede Menge alte Zöpfe gibt es da, die man einfach mal abschneiden könnte. Und wenn ich erst an all die Spaßverderber und moralinsauren Schwarzröcke denke. Doch so war die Frage der Gläubigen aus Rom gar nicht gemeint, die Pauls zu beantworten sucht. Wie sollten sie sich gegenüber der Welt stellen und einstellen, die sie umgab. Dieser bunte Markt der Möglichkeiten. Alles kann sein, aber nichts muss es. Oder vielleicht doch? Wie sollten sie in ihrem Leben, diesem neuen Gott in diesem Jesus Christus und seiner Herrlichkeit gerecht werden? Wie sollten sie dem Zeitgeist, den Modeerscheinungen ihrer Umwelt und den gesellschaftlichen Zwängen begegnen, ohne sich zu verbiegen? – Paulus antwortet auf diese Fragen. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob alle damaligen Leser seines Schreibens mit der hochtheologisch und frommen Antwort etwas anfangen konnten. Manchmal bedarf es dazu eines eher praktischen und handhabbaren Rates. Da hilft es, einmal auf die heutige Tageslosung zu schauen. Sie kennen alle die Geschichte von David und Goliath.

Und dann sagt der schlanke Junge zu dem riesigen Kerl: Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Rüstung, ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth. – Wir wissen alle wie die Geschichte ausgeht. Das Vertrauen in Gott lässt David über Goliath siegen. Nun ist die Anwendung von Gewalt, dem Einsatz von Steinschleuder und Schwert nicht zur Nachahmung empfohlen. Doch diese Geschichte aus dem Alten Testament zeigt, dass der Glaube an Gott trägt. Dies feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Und das, ohne dass sich dieser junge David auch nur einen Schritt von dem weichem musste, wofür er stand.

Also Kopf hoch; gehen auch wir fröhlich in dieses Wochenende. Und geht mit Gott!

Holger Kipp, Prädikant im Kirchenkreis

Gott zum Kuscheln - 21.1.2023

Wissen Sie, was heute – Samstag, 21. Januar – für ein Tag ist? Weltknuddeltag. Sie haben richtig gelesen. Knuddeln – schon das Wort! – oder kuscheln in Familie und Partnerschaft steht heute im Fokus. Der Tag, der – wo sonst? – in Amerika erfunden wurde, möchte ermuntern, gegenüber Freunden und Familie zu zeigen, was sie einem bedeuten. So kann man Zuneigung und positives Gefühl mitteilen. Der „National Hug Day“ wurde in den USA erstmals 1986 begangen und hat mittlerweile Anhänger unter anderem in Kanada, Australien und Polen.

Bei Kirchentagen findet man am Eingang zum Veranstaltungsgelände manchmal junge Leute mit dem Schild „Free Hug“ – und tatsächlich kann man sich da von einem fremden Menschen mal in den Arm nehmen lassen. Das geht ja nun so langsam wieder nach der langen Corona-Pause. Nicht nur dies mag ein guter Grund sein, in diesem Jahr zum Kirchentag nach Nürnberg zu reisen – der Kreisjugenddienst im Kirchenkreis bietet eine Fahrt an.

Allerdings: In den Arm nehmen, dass müssen beide wollen, sonst ist es übergriffig und unangenehm. Das heißt, ein gewisses Vertrauen muss da sein zwischen den beiden Menschen. Darum liegt der Tag genau zwischen dem emotionalen Weihnachtsfest und dem Valentinstag, dem Tag der Liebenden am 14. Februar. Ist Vertrauen gewachsen, dann ist eine Umarmung nicht nur an kalten Tagen wärmespendend für Leib und Seele.

Christen haben zum Kuscheln noch jemand, wenn man ihm vertraut: Gott. Der große Gott hat viele Facetten, aber eben auch die, dass er Nähe und Liebe gibt und zeigt. Ein Gebet kann sich wie eine Umarmung eines Freundes oder Freundin anfühlen, gerade wenn ich mal Trost brauche. An kalten Tagen – auch im übertragenen Sinne – kann ich mich sozusagen einkuscheln in seine Hand wie in eine flauschige Decke mit einem Tee oder Kaffee. Da wird es einem warm ums Herz.

Wem das hier alles zu viel und zu nah wird: Samstag, 21. Januar, kann man ganz lässig begehen. Er ist auch der „International Sweatpants Day“, der Welt-Jogginghosentag.

Gute Vorsätze - 14.1.2023

Halten die guten Vorsätze noch? Oder gehören Sie auch zu denen, die sich nichts mehr vornehmen, weil sie es ja doch nur wenige Tage durchhalten? Viele gute Vorsätze bröckeln ja spätestens, wenn die Ferienzeit vorbei ist und der Alltag wieder einzieht. Dabei ist der Erfolg ja in den ersten Tagen und Wochen deutlich zu spüren. Das Durchbrechen schlechter Gewohnheiten tut gut. Noch mehr die Hinwendung zu gesunderem Verhalten, mehr Bewegung, mehr Obst und Gemüse. Körper und Geist leben auf. Ich kann spüren, dass mir der Umgang mit den täglichen Herausforderungen leichter fällt. Das Leben fällt leichter. Ich werde milder im Umgang mit anderen. Und doch fällt das Durchhalten jedes Jahr aufs Neue schwer.

Der Apostel Paulus schreibt (Römer 7. 19): Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.

Offenbar sind wir als Menschen anfällig für die kleinen und großen Verlockungen. Mit großem Erfindungsreichtum haben wir das Leben immer einfacher gemacht. Technik ersetzt viele Bewegungsabläufe. Breitensport und Fitnessstudios machen erst in der Neuzeit einen Sinn. Ich muss mich bewusst für ein gesundes Leben entscheiden, weil der Alltag mich nicht mehr dazu zwingt. Überfluss und Süßigkeiten sind nicht mehr auf die großen Festtage begrenzt, sondern stehen ganzjährig in den Regalen. Ich muss selber entscheiden, wieviel davon für mich gut ist. Das ist in unserem Körper nicht angelegt. Darum ist es gut, zum Jahreswechsel dem Verstand das Ruder zu übergeben.

Und wenn die Vorsätze dann doch bröckeln: Unsere christliche Tradition bietet viele Anlässe, um auf das eigene Leben zu achten. Wenige Wochen nach dem kalendarischen Neuanfang beginnt die Fastenzeit. Unter dem Motto 7-Wochen-ohne oder auch 7-Wochen-mit lässt sich ein neuer Anlauf starten. (Und auch die nächste Adventszeit ist eine Fastenzeit!). Noch wichtiger: die Bibel lehrt uns, aus der Vergebung zu leben. Ich darf immer wieder neu anfangen!

Pastor Thomas Gleitz, Stifts-Kirchengemeinde Wunstorf

Zwischen-Zeit - 7.1.2023

Haben Sie auch in den letzten Tagen oft gehört, wenn Menschen ihnen von den Tagen zwischen Weihnachten und Sylvester erzählten, dass sie von „zwischen den Jahren“ oder gar „zwischen den Tagen“ sprachen? Eigentlich vom genauen Sprachsinn her Quatsch. Aber es zeigt: Dies war eine „Zwischen-“Zeit, wie man sie individuell vielleicht nur noch nach Schulabschluss und Stellenbeginn oder im Resturlaub beim Stellenwechsel erlebt.

In solcher Zwischenzeit ist das eine schon abgeschlossen und das eigentliche Neue hat noch nicht begonnen. In den Tagen bis Sylvester hatten viele frei; bei einigen war sogar die Arbeitsstelle geschlossen – nicht nur aus Energiespargründen. Wer nicht in den Urlaub wegfuhr, erlebte dieses „Zwischen“, traf vielleicht noch alte Schulfreunde, tauschte Weihnachtsgeschenke um oder löste Gutscheine ein. Es gibt wenig Veranstaltungen in dieser Zeit und Zeitungen füllen die Seiten mit Rückblicken. Bei uns zu Hause zünden wir gerne in den Tagen abends noch mal die Kerzen am Weihnachtsbaum an – echte Zeit der Besinnung.

Fast unsere ganze Gesellschaft macht diesen Rhythmus mit von der Adventszeit als Festvorbereitung, dann Weihnachten, dann diese merkwürdig ungeprägte Zeit dazwischen bis zum so ganz anderen Fest der Jahreswende. Solcher Rhythmus, hier - wie so oft - durch christliche Feste und Anlässe geprägt, macht Zeit erlebbar, setzt Ankerpunkte in unserer Erinnerung. Dies Jahr für mich: der extrem warme Jahreswechsel.

Die Festzeit und dann die Tage des Abklingens und der Leere machen Zeit spürbar. So kann man im Innehalten einen Blick auf den ewigen Gott werfen, denn Christen sehen in ihm auch den Schöpfer der Zeit. Er war schon vor der Zeit.

Ich bin dankbar für die Zeit „zwischen den Jahren“, die mir ermöglicht, im Rückblick auch innerlich mit einigem abzuschließen. So entsteht eine feste Basis, um besser ins Neue Jahr zu starten, in ein Jahr, dass in seinen unterschiedlichen „Zeiten“ getragen ist von seinem Schöpfer.

Gunnar Schulz-Achelis, Pastor im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf

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In der Ruhe liegt die Kraft - 25.3.2023
Medienfasten für Anfänger - 18.3.2023
Auf dem Weg ins Reich Gottes - 11.3.2023
Erinnere Dich! - 4.3.2023
Keine schönen Gedanken! - 25.2.2023
Liebe ist in der Luft - 18.2.2023
Licht am Ende des Tunnels - 11.2.2023
Angst vor den Schwächeren 4.2.2023
Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an - 28.1.2023
Gott zum Kuscheln - 21.1.2023
Gute Vorsätze - 14.1.2023
Zwischen-Zeit - 7.1.2023

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