Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,
der Krieg in der Ukraine mit all dem Leid und der Trauer, auch in Russland und den Nachbarstaaten, behält seinen Schrecken. Dies führt uns ins Gebet wie ins Handeln. In Ihren Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Einrichtungen entwickeln Sie Formen, Ihren Bitten, Gefühlen und Gedanken Ausdruck zu verleihen.
Mit einer Bitte und weiteren Hinweisen möchten wir Sie in diesem Engagement unterstützen:
Für die Gottesdienste am Sonntag Reminiszere (13.03.2022) war eine Wahlpflichtkollekte für die „Förderung des theologischen Nachwuchses in der Landeskirche“ vorgesehen (Kollektennummer 712210). Da den Menschen in der Ukraine und auf der Flucht zur Zeit durch Geldspenden an die Diakonie-Katastrophenhilfe besonders wirksam geholfen werden kann und das Bedürfnis der Gottesdienstteilnehmenden groß sein wird, hierfür eine Kollekte zu geben, hat das Kolleg des Landeskirchenamtes beschlossen, den Kollektenzweck für diesen Sonntag zugunsten der Diakonie-Katastrophenhilfe zu ändern. Alle Landeskirchen der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen wie auch die katholische Kirche haben sich diesem Vorschlag, die Kollekte für die Diakonie-Katastrophenhilfe bzw. Caritas International zu sammeln, angeschlossen. Dem ursprünglich vorgesehenen Kollektenzweck (Förderung des theologischen Nachwuchses) wird die Landeskirche den zu erwartenden Betrag zuführen. Im Anhang mailen wir Ihnen den Lesetext zu dieser Kollekte sowie einige Hintergrundinformationen, die wir vom Diakonischen Werk in Niedersachsen erhalten haben. Bitte berücksichtigen Sie soweit möglich diese Änderung des Kollektenzwecks am 13.03.2022.
Kollektenzwecks am 13.03.2022.
Für die Onlinekollekte kann folgender Link genutzt werden: https://spende.elkh.de/k/6WFUD/K-712210
Zur Finanzierung der Arbeit mit geflüchteten Menschen:
Bisher ist die Zahl der hier ankommenden geflüchteten Menschen recht gering. Es erreichen uns allerdings zunehmend Fragen danach, wie das Engagement in Kirchengemeinden und Kirchenkreisen finanziert werden kann, wenn dieses Engagement ausgeweitet werden soll. Wir verweisen zunächst auf bestehende Instrumente:
- In vielen Kirchengemeinden bestehen Rücklagen für diakonische Arbeit, die hier sinnvoll eingesetzt werden können.
- Die Kirchenkreise haben im Rahmen der Gesamtzuweisung auch für das Jahr 2022 zusätzliche Mittel für Hilfen für geflüchtete Menschen erhalten. Diese Mittel wurden und werden sehr unterschiedlich ausgeschöpft und können selbstverständlich auch für Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine verwendet werden. Bitte informieren Sie sich daher bei den zuständigen Personen in Ihrem Kirchenkreis über mögliche Mitfinanzierungsmöglichkeiten.
- Projektförderung nach der Rundverfügung G4/2015: „Förderung von Projekten zur Flüchtlingssozialarbeit und von Beratungsstellen für Flüchtlinge“. Darin ist z.B. genannt, dass Projekte in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen gefördert werden können, die der Verbesserung der Kommunikation (z.B. Förderung der Verständigungsmöglichkeiten), der Befähigung (z.B. Angebote der Unterstützung von Spracherwerb und Arbeit) und der Begegnung (z.B. gemeinsame Orte der Zusammenkunft von einheimischer Bevölkerung und Flüchtlingen) dienen. Sollten nach Beratung im Kirchenkreis Fragen offen sein, können Sie sich an Frau Maren Huschka (Referentin Arbeitsmarktpolitik/Flüchtlingssozialarbeit im DWiN) wenden: Maren.Huschka@diakonie-nds.de, Tel. 0511-3604-264.
- Projektförderung nach der Rundverfügung G9/2021: „Sondermittel der Landeskirche für besondere Projekte in der Diakonie“. Einschlägig für die akute Problemlage sind die Förderschwerpunkte „Kinder und Familien“ und „Qualifizierung und Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeitender in der Flüchtlingssozialarbeit sowie Koordinierung ihrer Einsätze“. Fragen, die nach Beratung im Kirchenkreis offen geblieben sind, können Sie an Frau Sylvia Sebbin (Referentin im DWiN) richten: Sylvia.Sebbin@diakonie-nds.de, Tel. 0511-3604-383.
Die Rundverfügungen finden Sie im Internet unter: G und K Rundverfügungen und Mitteilungen – Rundverfügungen und Mitteilungen der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers (rundverfuegungen-und-mitteilungen.de).
Wohnungsvermittlung, Ersthilfen:
Bei Wohnungsangeboten und -anfragen und Ersthilfen wenden Sie sich bitte an Ihre kommunalen Vertreterinnen und Vertreter oder verweisen dorthin. Auch über Angebote wie Begrüßungscafés u.ä. sollten die Kommunen informiert werden. Die Netzwerke vor Ort, die sich 2015 bewährt haben, bilden auch jetzt eine wichtige Grundlage für gezielte Hilfe.
Zentrale Informationsportale der Diakonie und der Landeskirche:
Auf die Informationsportale der Diakonie und der Landeskirche wurde schon in der letzten Rundmail hingewiesen. In den letzten Tagen wurden neue Informationen und Materialien hinzugefügt.
Zum schnellen Auffinden der Seiten, hier noch einmal die Links:
- Eine Übersicht, welche Hilfe die Menschen in der Ukraine aktuell benötigen und wie Geflüchtete in unserem Land unterstützt werden können, stellt die Diakonie in Niedersachsen auf ihrer Internetseite zur Verfügung.
- Auf der Website der Landeskirche finden Sie Informationen über Möglichkeiten, konkret zu helfen, Stellungnahmen von leitenden Vertreter*innen aus Kirchen und Religionsgemeinschaften aus Deutschland und der Welt sowie Entwürfe und Materialien zum Thema Frieden: Hilfe für die Ukraine (landeskirche-hannovers.de)
Beratung im Einzelfall:
Falls Sie darüber hinaus konkrete Fragen und Beratungsbedarf haben, stehen Ihnen folgende Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werkes in Niedersachsen (DWiN) und der Landeskirche zur Verfügung:
- Für Fragen im Bereich der diakonischen Unterstützung in Niedersachsen: Birgit Wellhausen (Bereichsleitung Beratung und Gemeinwesenarbeit, DWiN), Email: birgit.wellhausen@diakonie-nds.de
- Für Fragen im Bereich der Diakonie-Katastrophenhilfe: Madlen Hesse (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Presse und Fundraising, DWiN), Email: madlen.hesse@diakonie-nds.de
- Für sonstige Fragen aus Bereichen kirchlichen Engagements: Pressestelle der Landeskirche, Email: pressestelle@evlka.de
Hinweise zur Arbeitsstruktur der Landeskirche im Themenfeld „Ukraine“:
Das Engagement in Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und in landeskirchlichen Einrichtungen für den Frieden und für die Leidtragenden dieses Krieges ist vielfältig. Um dieses Engagement zu unterstützen, bilden wir zur Zeit ein Netzwerk von Fachleuten, die im Haus kirchlicher Dienste, in landeskirchlichen Einrichtungen und im Landeskirchenamt tätig sind, so dass Unterstützungsmaßnahmen abgestimmt werden und zu setzende Akzente vorausschauend geplant werden können. Darüber hinaus ist die Landeskirche im Bündnis „Niedersachsen packt an“ mit den Partnern aus Politik und Wirtschaft in engem Kontakt.
Diese Kommunikation wird in einer Ukraine-AG gebündelt, in der folgende Personen mitwirken: OLKR Hans-Joachim Lenke (Diakonisches Werk in Niedersachsen), Silvia Mustert (Kanzlei des Landesbischofs), Benjamin Simon-Hinkelmann (Pressestelle der Landeskirche), OLKR Andrea Radtke und OLKR Dr. Kerstin Gäfgen-Track (Geschäftsstelle der Konföderation), Dirk Stelter (Landeskirchenamt, Referat Mission, Ökumene, Religionen), TVP Dr. Ralph Charbonnier (Landeskirchenamt).
Die Inhalte zukünftiger Rundmails mit Hinweisen für Ihre Arbeit bezüglich des Krieges in der Ukraine werden wir in dieser Arbeitsgruppe abstimmen und formulieren. Wenn Sie Anliegen an diese AG haben, mailen Sie mir diese bitte.
Schließen möchte ich mit einem „Gebet mit Kindern“, das Sie auf der Homepage des Michaelisklosters finden:
Gott,
wir haben Angst. Es gibt Krieg. Nicht bei uns.
Aber in Europa, in der Ukraine, nicht weit weg.
Du willst nicht, dass Menschen anderen Leid zu fügen.
Du willst nicht, dass Kinder Angst haben müssen.
Du willst, dass Menschen friedlich miteinander umgehen und sich vertragen.
Jeden Tag üben auch wir das: in der Schule, mit unseren Freundinnen und Freunden, in der Familie.
Sei bei den Menschen, die jetzt Angst haben. Beschütze die Kinder in der Ukraine. Umhülle sie wie mit einem schützenden Mantel.
Sei auch bei uns. Wir brauchen Deine Nähe.
Amen
Bleiben Sie behütet!
Herzliche Grüße, auch im Namen der Mitglieder der Ukraine-AG
Ihr Ralph Charbonnier
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Dr. theol. Ralph Charbonnier
Theologischer Vizepräsident
des Landeskirchenamtes Hannover
Rote Reihe 6
30169 Hannover
Tel.: 0511-1241-324
www.evlka.de